Aufgaben
Hier werden Ihnen die verschiedenen Aufgaben und das Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt erklärt.
Dazu gehören natürlich der Brandschutz, der CBRN Dienst (früher ABC), die Technische Hilfeleistung, die Versorgung von Einsatzkräften und die Öffentlichkeitsarbeit im Stadtteil und darüber hinaus.
Das Ausrückgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Bremen – Neustadt erstreckt sich auf einen großen Teil des Gebietes links der Weser. Dazu kommt auch noch die gesamte Bremer Innenstadt, sowie die alten Handelshäfen mit den Ortsteilen Walle und Findorff. Für den abwehrenden Brandschutz stehen uns vier unterschiedliche Löschfahrzeuge zur Verfügung. Einsatzbereit sind wir 24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr. Man sagt in Bremen dazu „eine Wehr in der Tagesalarmierung“.
Seltener kamen in der Vergangenheit die Großbrände vor. Mitte der 80er Jahre waren in Bremen Baumwollbrände und Lagerbrände an der Tagesordnung. Diese sind schwer zu bekämpfen und daher sehr Zeit- und Personalaufwendig.
Das „Alltagsgeschäft“ der FF – Neustadt, im Brandschutz, bezieht sich mehr auf die Unterstützung der Berufsfeuerwehr Bremen bei Mittel- und Großbränden. Selbst an normalen Wochentagen bekommen wir unsere Löschfahrzeuge mit einer ausreichenden Mannschaft voll und können mit „Manpower“ sowie Gerät unterstützen.
Hilfeleistung
Neben dem Brandschutz ist die technische Hilfeleistung ein Hauptaufgabengebiet der Freiwilligen Feuerwehr Bremen – Neustadt. Insbesondere bei heftigen Unwettern wie Stürme und Orkane sowie starken Regenfällen fallen für uns zeitaufwendige Einsätze an. Daneben ist unser Hilfeleistungslöschfahrzeug auch mit einem hydraulischen Rüstsatz „Schere – Spreizer“ ausgestattet.
Die Löschfahrzeuge der Feuerwehr Bremen verfügen jeweils über zwei Motorkettensägen. Ebenso über die nötige persönliche Schutzausrüstung, die zum Betrieb der Geräte vorgeschrieben ist, sowie das nötige Kleinwerkzeug und Ersatzketten.
Der Nasssauger ist auf allen 3 Löschfahrzeugen verlastet, zusätzlich ein weiterer auf dem AB-Dekon F.
Da das Bremer Stadtgebiet in den letzten Jahren häufig von starken Regenfällen heimgesucht wurde, sind auch die Löschfahrzeuge aufgerüstet worden. Auch dort verfügen wir über jeweils zwei Elektrotauchpumpen (ca. 400 Liter / Minute). Diese können über den tragbaren Stromerzeuger vom Fahrzeug gespeist werden. An die nötige Schutzausrüstung wurde ebenfalls gedacht.
CBRN-Dienst
Das Aufgabengebiet Umweltschutz ist ab September 1984 noch aktueller geworden als zuvor. Zu diesem Datum übernahmen wir die Fahrzeuge des ABC – Dienstes. Auch einige ausgebildete Kameraden, der vorherigen Regieeinheit, konnten den Dienst in unseren Reihen, der damaligen Freiwilligen Feuerwehr Bremen – Seesenthom, antreten. Für uns bedeutete dies aber, beides zusammen zu führen und den nötigen Ausbildungsbedarf zu bewältigen. Bald schon hatten wir eine Rumpfmannschaft für die beiden Erkundungskraftwagen und das Dekontaminationsmehrzweckfahrzeug zusammen. Das erlernte Pensum wurde dann jährlich bei dem Bremen Marathon umgesetzt, wo wir mit den anderen ABC Zügen des Landes Bremen die Duscheinrichtungen stellten.
Dass die vorhandene Ausstattung nicht mehr zeitgemäß und zu umständlich war, bemerkten wir immer wieder. Eine merkliche Erneuerung der Ausrüstung bekamen wir dann ab 1999. Im Sommer konnten wir direkt vom Herstellerwerk einen nagelneuen Dekon LKW – P abholen. Unser Herz schlug höher, als wir sahen, dass dieses Fahrzeug nun in Feuerwehrrot ( Ral 3000 ) lackiert war. Ein Jahr später kam dann eine neue und wesentlich modernere Ausstattung dazu. Die beiden VW Kübel Erkunder wurden 2002 gegen ein modernes Messfahrzeug auf Fiat Ducato ersetzt.
Die stellenweise trockene Ausbildung machte sich bald bezahlt. In der Vergangenheit wurde der ABC – Zug Neustadt zu mehreren Gefahrguteinsätzen im Stadtgebiet und im Hafen gerufen. Inzwischen sind die beiden Bremer ABC – Züge auch Bestandteil des Dekon Konzeptes der Feuerwehr Bremen. Dies wurde in einer Dienstanweisung nachhaltig festgelegt. Dort wird die Arbeit in Zusammenhang mit dem Umweltschutzzug der Berufsfeuerwehr geregelt.
Versorgung
Bei einer Alarmierung des Versorgungszuges durch eine separate Alarmierungsschleife auf unserem Funkmeldeempfänger sind wir in der Lage mit einer Vorlaufzeit von 45 Minuten plus die Anfahrtszeit zur Einsatzstelle an jedem Punkt in Bremen die Versorgung der Einsatzkräfte sicherzustellen. Für die Erstverpflegung haben wir für 200 Einsatzkräfte Heiß- und Kaltgetränke sowie Eintopf mit Bockwürstchen auf unserem GW-Versorgung. Bei Einsätzen über mehrere Tage haben wir die Möglichkeit zu jeder Tages- und Nachtzeit bei einem Bremer Großhändler einzukaufen.
Die Chronik
Die Gründung der Versorgungsgruppe geht ins Jahr 1963 zurück. Mit der Beschaffung der ersten Feldküche fing alles an und so fanden sich auch die ersten Mitglieder, die eine erste Kochgruppe stellten. Kurt Eggert, Manfred Rahmel, Wolfgang Viethmeyer und Christian Horn setzten den Grundstein für den heutigen Versorgungszug der FF-Neustadt. Der erste offizielle Einsatz wurde 1980 bei einem Großfeuer der Baumwollkämmerei in Blumenthal gefahren, was nicht der letzte Einsatz sein sollte. Anfang 1983 wurde vom Bund eine Feldküche ausgemustert und von der Stadt gekauft, die bei uns eine neue Verwendung fand. Im Jahr 1983 wurde in Zusammenarbeit mit dem technischen Betrieb der Feuerwehr Bremen ein Gerätewagen – Strahlenschutz zu einem Gerätewagen – Versorgung umgebaut und bei uns in den Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug war in Verbindung mit einer Feldküche bis Ende 2000 in zahlreichen Einsätzen und Übungen zur Versorgung der Einsatzkräfte eine wertvolle Ergänzung in unserem Fahrzeugpark. Bis, dass der TÜV uns scheidet! Im Sommer 2000 wurde dann ein gebrauchter Kastenwagen, Typ Mercedes-Benz Vario 612 D, angeschafft und professionell umgebaut, welcher sich bis heute in unserem Fahrzeugpark befindet.
Den wohl größten und schwersten Einsatz fuhren wir im November 2000 bei einer Gasexplosion eines Altenwohnheims in der Bremer Neustadt. Unsere Grenzen waren schnell erreicht, was zu einem Nachdenken anregte. Somit wurde ein Abrollbehälter angeschafft und durch den technischen Betrieb der Feuerwehr Bremen zu einem AB-Betreuung umgebaut. In diesem Abrollbehälter befinden sich Tische und Sitzgarnituren für 80-100 Personen, drei beheizbare Zelte mit jeweils 35m², eine Heizanlage sowie eine unabhängige Stromversorgung und Waschgelegenheiten. Unser MTF wurde noch mit einem Anhänger ausgestattet und wird als Pendelfahrzeug eingesetzt. Im Februar 2005 wurde zur Ergänzung des Versorgungszuges ein Kühlanhänger angeschafft, mit dem es in Zukunft möglich ist, nicht nur gekühlte Getränke an Einsatzstellen vorrätig zu halten, sondern auch die Kühlkette von Lebensmitteln nicht zu unterbrechen. Mit dem zweiten Bauabschnitt unseres Gerätehauses bekamen wir eine Großküchenanlage, die für die Zubereitung von ca. 800 Portionen Speisen aller Art ausgelegt ist. Sie ist im Mai 2006 in Betrieb gegangen.